

Ihren Lieferwagen? Hat Jeff vielleicht.
Lieferwagen gesucht und nicht fündig geworden? Es könnte daran liegen, dass Amazon gerade Europas grössten Mercedes-E-Van-Deal abgeschlossen hat – und dabei alles auf eine Karte setzt.
Sie wollten bei Mercedes einen Lieferwagen kaufen und müssen nun warten? Gut möglich, dass sich Jeff Bezos Ihren Sprinter weggeschnappt hat – im übertragenen Sinne natürlich. Der Online-Riese hat nämlich mal eben 5000 E-Transporter bei Mercedes geordert, grösstenteils eSprinter, der Rest eVito. Damit ist Amazon nicht nur ganz vorne in Sachen E-Logistik, sondern auch wieder mal ganz vorn, wenn es ums grosse Einsammeln geht.
Dabei hat das Unternehmen längst Erfahrung: Schon vor Jahren – als Corona noch mit Limette und nicht mit Lockdown serviert wurde – hatte sich Amazon grosse Teile der Fiat-Ducato-Produktion gesichert. Damals träumten dann plötzlich alle von Campingurlauben, nur gab es kaum noch Basisfahrzeuge – die rollten gesammelt Richtung Versandzentrum mit dem lächelnden Pfeil. Und Fiat? Hingen die Mundwinkel runter, wie Van für Van (und damit Marge für Marge) am Einzelkunden vorbeiging.
Mercedes liefert
Jetzt ist Mercedes dran. Und liefert. Der eSprinter – gebaut in Düsseldorf – schafft bis zu 484 Kilometer und bietet bis zu 14 Kubikmeter Ladevolumen. Der eVito – aus Spanien – kümmert sich so eher um die letzte Meile, mit bis zu 480 Kilometern Reichweite und digitalem Routenassistenten. Beide Modelle sind bereits für Pakete optimiert, mit Trenngittern, Regalen und Ladeintelligenz.
2.500 Vans gehen allein nach Deutschland, der Rest verteilt sich auf weitere Länder. Amazon spricht von 200 Millionen Paketen pro Jahr, die mit dem neuen Elektrofuhrpark emissionsfrei zugestellt werden sollen. Und Mercedes? Freut sich über den grössten Einzelauftrag seiner elektrischen Transporter-Geschichte. Aber ja, vielleicht bleibt ja auch einer für Sie übrig. Falls nicht: Fragen Sie Jeff. Der soll gerade in Venedig sitzen, was er mal für paar Tage gemietet hat…
Text: GAT
Bilder: Mercedes, Amazon