Die Ruhe nach dem Strom

Die Formel E ist einfach anders. Nicht viele Rennserien (wir kennen keine) starten noch vor dem Jahreswechsel. Nun hat Porsche aber schon früh seine Fahrerpaarung für ebenjene Saison 2025/26 vorgestellt. Und die ist logisch wie ambitioniert: Pascal Wehrlein bleibt, Nico Müller kommt. Zwei Profis, die den Übergang in die nächste Elektro-Ära gestalten sollen. Das 33-jährige Schweizer-Uhrwerk Müller, bisher beim Kundenteam Andretti, folgt auf António Félix da Costa. Es ist ein Aufstieg mit Ansage – denn bereits im Vorjahr durfte Müller den Porsche 99X Electric bereits kennenlernen. „Nico ist der logische Nachfolger“, sagt Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E. „Er kennt das Auto und bringt Erfahrung mit.“
Wehrlein, amtierender Weltmeister und weiterhin das Gesicht der Marke in der Formel E, geht in seine sechste Saison mit Porsche. Für ihn ist der neue Teamkollege „ein Vollblutprofi, mit dem man sofort an einem Strang zieht“. Beide bereiten parallel die nahe und entfernte Zukunft vor: In Weissach laufen bereits die Arbeiten an der GEN4-Generation, die 2027 startet – mit über 600 kW Leistung und noch komplexerer Steuerungselektronik.

Der nächste Schritt

Für Nico Müller ist der Wechsel ins Werksteam ein Karriereschritt. Nach einer lehrreichen Saison will er jetzt das Vertrauen auf der Strecke zurückzahlen. Dass er dabei an der Seite eines Weltmeisters startet, sieht er nicht als Bedrohung, sondern als Ansporn.

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, ruft derweil nüchtern den Titelkampf aus. Porsche hat sich in der Formel E konstant zum Massstab entwickelt – mit Effizienz, Akribie und typisch schwäbischer Präzision. Einfach Porsche eben.
Am 6. Dezember startet die Formel E in die neue Saison. Vor dem Auftakt in São Paulo stehen noch die Testtage in Valencia an. Wehrlein und Müller freuen sich auf die neue Saison – und Porsche will zeigen, dass elektrisierende Leistung auch leise Geschichte schreiben kann. Schauen wir mal…

Bilder: Porsche